Witta Pohl

Witta Pohl

* 02.11.1937
† 04.04.2011
Erstellt von Redaktion VRM Trauer
Angelegt am 07.04.2011

Über den Trauerfall (10)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Witta Pohl, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

19.04.2011 um 07:54 Uhr von Linda
Foto 1 für Witta Pohl

06.04.2011 um 09:26 Uhr von Linda
Foto 2 für Witta Pohl

Abschied von Witta Pohl - «Sie war eine Ikone»

19.04.2011 um 05:50 Uhr von Linda

Quelle: Echo Online 18. April 2011 | dpa

Hamburg. Die letzte Ehre erweisen die «Drombuschs» ihrer legendären Film-Mutter gemeinsam: Bei einer Trauerfeier für Witta Pohl im Hamburger Michel haben sich Familie und Freunde von der Schauspielerin verabschiedet - allen voran ihre Weggefährten aus dem einstigen TV-Serienerfolg «Diese Drombuschs».

Tief bewegt und traurig begaben sich die Schauspieler Hans-Peter Korff, Marion Kracht und Sabine Kaack am Montag in die Kirche, in der üppiger pastellfarbener Rosenschmuck den Sarg bedeckte. Pohl, die sich als resolute Vera Drombusch in den 80er Jahren in die Herzen der Fernsehzuschauer deutschlandweit gespielt hatte, war vor zwei Wochen im Alter von 73 Jahren an einer Krebserkrankung gestorben.

Zahlreiche Fotografen und einige Fans warteten bereits vor der Kirche, als Pohls TV-Ehemann Korff als einer der ersten Gäste eintraf. «Es ist ein großer Verlust. Sie war eine Ikone, eine außergewöhnliche Persönlichkeit», sagte der Darsteller des Siggi Drombusch. «Ich bin sehr traurig. Der Schreck geht einem durch den ganzen Körper. Und erst im Nachhinein merkt man, wie gern man sich gemocht hat.» Als «unglaublich herzlichen und warmherzigen Menschen» behält Marion Kracht ihre Kollegin in Erinnerung. Kracht mimte in der Darmstädter TV-Familie Tina Reibold, die Freundin und spätere Frau von Drombusch-Sohn Chris - dargestellt von Mick Werup, dessen Selbstmord Anfang des Jahres auch Pohl zutiefst erschüttert hatte.

Kurze Zeit nach Werups Tod erkrankte Pohl an Leukämie. Sie sei nicht so stark gewesen, wie man wegen ihrer Rolle als Vera Drombusch immer dachte, meinte Kracht. «Sie hat immer viel gezweifelt an sich und an den Dingen in der Welt.» Wie Kracht hob auch ihre Kollegin Kaack das soziale Engagement der Frau hervor, die nicht nur in ihren Rollen wie eine Löwin kämpfte. Pohl hatte sich mehr als drei Jahrzehnte lang für Kinder in Not engagiert und dazu 1991 mit der Kinderluftbrücke in Hamburg einen eigenen Verein ins Leben gerufen. «Davon kann sich so mancher eine Scheibe abschneiden», sagte Kaack. «Wenn es Probleme gab, war sie immer da. Ich bin sehr dankbar, dass ich sie so früh treffen durfte», meinte die Schauspielerin, die einst als Drombusch-Tochter Marion vor der Kamera stand.

Neben dem «Drombusch»-Ensemble, zu dem ehemals der verstorbene Günter Strack gehörte, waren auch Pohls Ex-Ehemann und Schauspieler Charles Brauer - Vater der gemeinsamen Zwillinge - sowie die frühere «Tagesschau»-Sprecherin Dagmar Berghoff und NDR-Moderator Rüdiger Wolff unter den Gästen der Trauerstunde im Michel. Neben dem Sarg zeigte ein großes Porträtfoto noch einmal den einstigen Publikumsliebling - davor lagen Blumenkränze und -sträuße. «Aus meinem Herzen kommst Du nicht raus - da kannst Du fix dran glauben», stand auf einem Schleifenband.

Mit der Trauerfeier im Michel wollten ihre beiden Kinder Florian und Stefanie sowie die Geschwister der Schauspielerin all jenen Menschen die Möglichkeit zum Abschied geben, die Pohls Wirken ermöglicht haben. Dafür hatten sie unter anderem eines der Lieblingsgedichte der Verstorbenen ausgesucht: Oft habe Witta gemeinsam mit ihrer Schwester Ursula «Der Gast» von Albrecht Goes rezitiert, berichtete ein Angehöriger. «Verzeih mir, dass ich weitergeh, begreif: Ich bin ein Gast», heißt es darin, «der Wind ist mein, der weiterweht, und keiner weiß wohin - und mein sind deine Tränen auch, dass ich von hinnen bin».

Beigesetzt werden soll Witta Pohl in den nächsten Tagen auf dem Friedhof Ohlsdorf - im engsten Familienkreis.

Abschied vom „Star ohne Starallüren“

07.04.2011 um 00:41 Uhr von Linda

„Drombusch“-Fans trauern um die Schauspielerin – Darmstadt war für sie „so etwas wie Heimat“

Vera Drombusch war die Rolle ihres Lebens. Vera wurde sie auch bei ihren Auftritten beim Fantreffen zur Fernsehserie in Darmstadt aus Versehen gerufen. Aber Schauspielerin Witta Pohl nahm das so gelassen und heiter, wie es ihrem Wesen entsprach. Sie starb, wie gemeldet, am Montag in Hamburg im Alter von 73 Jahren an Leukämie.

Von 1983 bis 1994 spielte Witta Pohl die Mutter Vera Drombusch in Robert Strombergers ZDF-Filmfamilie. Für das Genre der TV-Familienserie klassischer Prägung waren „Diese Drombuschs“ tatsächlich ein Erfolgsgarant. Die insgesamt 39 Folgen in sechs Staffeln erreichten mitunter sagenhafte Marktanteile von bis zu 45 Prozent, was damals (1992) rund 27 Millionen Zuschauern entsprach.

Witta Pohl war zuletzt beim Fan-Treffen im vergangenen Sommer in Darmstadt. Ihre bereits sichtbar angeschlagene Gesundheit hielt sie auch bei der Fan-Zusammenkunft 2009 nicht davon ab, sich im Darmstädter Maritim-Konferenzhotel mit schnoddrigem Humor den „Drombusch“-Verzückten zu präsentieren. Das Maritim-Konferenz-Hotel war in den achtziger Jahren Dreh- und Angelpunkt der Produktionsteams.

Trauerportal

Sie möchten Ihrer Trauer Ausdruck verleihen und Anteil an Witta Pohls Tod nehmen? Dies können Sie auf der persönlichen Gedenkseite der Schauspielerin auf dem Trauerportal von „Echo Online“.

In Darmstadt, gestand Pohl später, habe sie sich immer pudelwohl gefühlt. „Aufgehobensein und Freundschaft verbinde ich mit dieser Stadt.“ Sie wurde für Pohl „so etwas wie Heimat“. Sehr gerne sprach sie auch vom „Zuhause-Gefühl“, das sie beschleiche. Als kehre eine „Drombusch“ zurück.

Seit mehreren Jahren bieten nun die beiden 32 Jahre alten „Drombusch“-Experten Marco Huber und Marc Hochheusel nicht nur ein umfangreich ausgestattetes Fan-Forum im Internet (www.drombuschs.de) an, sondern auch jährliche große Fan-Treffen in Darmstadt, für die in Deutschland, Österreich und der Schweiz eingeladen wird.

Selbstverständlich wird dann nicht nur das Film-Antiquitätenfachgeschäft der „Drombuschs“ in der Wilhelminenstraße besichtigt, sondern auch die Bundenmühle in Otzberg-Lengfeld. Marco Huber stand im Sommer 2006 zum ersten Mal seiner Fernsehheldin Witta Pohl gegenüber. „Da ging ein Traum für mich in Erfüllung“, gesteht er, „das war der Beginn einer wirklich großen Freundschaft.“ Huber schätzte an Pohl vor allem Herzlichkeit und gewitzten Charme, aber auch ihre Fürsorglichkeit und Hilfsbereitschaft – soziale Kompetenzen, die Pohl nicht zuletzt in ihr Hilfsprojekt „Kinderluftbrücke“ investierte, das kranke oder obdachlose Kinder unterstützt. Bei den Versteigerungen von Erinnerungsstücken zur Fernsehserie kamen die Einnahmen stets der „Kinderluftbrücke“ zugute.

So fing es an: Witta Pohl und Hans-Peter Korff als Eheleute Drombusch vor ihrem Antiquitätenladen in der Wilhelminenstraße 29. Foto: ECHO-Archiv

„Du warst ein Star ohne Starallüren“, verkündet Huber in seinem Nachruf auf der Fanseite im Netz. Er bestätigt: „Sie hatte tatsächlich immer ein feines offenes Ohr für die Sorgen und Nöte ihrer Umgebung.“ Und sie war ausnehmend geduldig bei den Zusammentreffen mit endlos nachfragenden Fans, die zwischen Vera und Witta kaum unterscheiden wollten. Huber verabschiedet sich im Internet von seinem „Wittchen“ mit jenen Abschiedsworten, die sie selbst so gern verwendete: „Tschüsschen, Küsschen, Servus!“

07.04.2011 um 00:43 Uhr von Linda
Foto 5 für Witta Pohl
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